Die Wirkweise der Akupunktur wurde in den 1980er Jahren von B. Pomeranz in Kanada im Rahmen der Schmerztherapieforschung gut untersucht. Er konnte erklären, warum eine Reizung vegetativer Nervenfasern umfassende körperliche Reaktionen z.B. über die Ausschüttung körpereigener Endorphine hervorrufen kann, die eben auch zur Schmerzlinderung und Heilung beitragen können.
Weiterhin unklar ist hingegen die Systematik der Akupunkturpunkte, die überlieferten Therapieanweisungen und ihre Kombinationen, sowie die Traditionell Chinesische Theorie dahinter. Es ist die Aufgabe von uns heute wichtige von unwichtigen Überlieferungen zu trennen und gegebenenfalls auch schädliche Behandlungsmethoden auszusortieren. Dieser Prozess findet schon seit fast hundert Jahren statt, deshalb hat sich die Akupunktur auch in der Hand von Ärzten nach großen Beobachtungsstudien als eine sichere Behandlungsmethode erwiesen.
Nachgewiesen ist die Effektivität der Akupunktur in der Schmerztherapie und bei Übelkeit in der Chemo- und Strahlentherapie, sowie während einer Schwangerschaft. Am TCM Zentrum in Konstanz hat unsere Praxis im Rahmen einer Promotionsarbeit, die Patientinnen während der Strahlentherapie begleitete, herausgefunden, dass die Anwendung bestimmter Akupunkturpunkte zu einer schnelleren Erholung der Patientinnen führte.
Die Behandlung von z.B. Heuschnupfen wurde in Europa weiterentwickelt. Häufig wird auch eine Kombination mit anderen Naturheilverfahren angewendet. Die Ohrakupunktur und die Akupunktur in der Geburtshilfe wurden hauptsächlich in Frankreich wiederentdeckt und weiterentwickelt, in China waren sie nahezu in Vergessenheit geraten.