TCM und westliche Schulmedizin

Bis zum 17. Jahrhundert entwickelt sich die TCM beständig weiter. So wurde durch die Isolation von Leprakranken in der Tang Zeit (618-907  n. Chr.) die Gefahr der Ausbreitung von Seuchen eingedämmt . Im 11. Jahrhundert n.Chr. entdeckten Ärzte eine einfache Art der Pockenimpfung. Doch mit der Abschottung Chinas im 17. Jahrhundert fiel auch die TCM in eine Art Winterschlaf während die Weiterentwicklung der europäischen Medizin, die ihre Ursprünge selbst in der östlichen und fernöstlichen Medizin hat, erst so richtig Fahrt aufnahm. Es heißt, dass die chinesischen Ärzte bei dem Kontakt mit westlicher Medizin im 19. Jahrhundert ihre eigene Medizin über Bord warfen und angesichts der europäischen Therapiemöglichkeiten mit wehenden Fahnen überliefen und sprichwörtlich die „alten Zöpfe“ abschnitten.

 

Warum ist die TCM dennoch nicht in Vergessenheit geraten? Und warum ist sie heute für westliche Ärzte und Patienten so interessant? Die TCM zeichnet sich durch eine gesamtheitliche Betrachtungsweise des Menschen aus, bei der Körper und Psyche zusammen bewertet werden (Syndrom-Diagnose). Ihr Fokus liegt auf zum großen Teil auf der Vorsorge, sie zeigt Wege auf die eigene Gesundheit zu erhalten Und bei Erkrankungen mobilisiert sie die körperlichen Reserven, die Selbstheilungskräfte. Sie stärkt die Eigenwirksamkeit der Patienten bei chronischen Erkrankungen und ist somit nachhaltiger und fördert aktiv die Salotogenese.

 

Unsere westliche Medizin ist hervorragend zur Behandlung schwerer akuter Erkrankungen geeignet. Ihre Spezialisierung und ihr Detailwissen schreiten laufend voran; sie kann spektakuläre Erfolge vorweisen. Durch ihre Spezialisierung läuft sie aber Gefahr, den Blick für das Ganze zu verlieren. Der Patient (der Geduldige) ist passiv.

Die Kombination von beiden Medizinsystemen, von westlicher und östlicher Medizin ist die beste Therapie!

Die TCM ist vielleicht die einzige „Naturheilmedizin“ die uns über so einen langen Zeitraum systematisch dokumentiert und erhalten ist. Mag die Sprache auch „blumig“ sein, so ist die Beschreibung und Analyse von Krankheitsursachen und Behandlung in der TCM systematisch und verständlich und in vielen Bereichen auch mit heutigen Vorstellungen über Anatomie und Physiologie übereinstimmend.

 

Als Würdigung der hervorragenden Leistung einer chinesischen Wissenschaftlerin ging der Nobelpreis für Medizin im Jahr 2015 an Frau Professor Tu, die aus den uralten Beschreibungen der TCM über eine Wechselfieberkrankheit eine effektive Malariatherapie entwickelte.

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